Modellprojekt Tempo-30 auf Hauptverkehrsstraßen: Winsen in der engeren Auswahl André Bock: „Eine erste Hürde ist genommen, wir sind auf einem guten Weg!“

31. Juli 2018

Winsen/Hannover: Eine gute Nachricht für die Winsener Ortsteile Luhdorf und Pattensen bringt der CDU-Landtagsabgeordnete André Bock aus Hannover mit. Die Stadt Winsen ist mit ihrem Antrag auf Teilnahme am Landes-Modelprojekt Tempo-30 auf Hauptverkehrsstraßen für die Ortsteile Luhdorf und Pattensen einen entscheidenden Schritt weiter, denn Winsen zählt zum Kreis von 18 Kommunen, die jetzt in die engere Auswahl für das Projekt kommen. „Das ist zwar noch keine Zielerreichung, aber ein Etappensieg, denn auch der Winsener Antrag hat im Verkehrsministerium bis hierhin schon mal überzeugt“, teilt André Bock zufrieden mit. Insgesamt hatten sich 42 Kommunen beworben.
„Ich bin zuversichtlich, dass wir auch die nächste Auswahlrunde schaffen können. Der Antrag der Stadt ist fundiert, die Verkehrsbelastungen an den Hauptverkehrsstraßen in Luhdorf und Pattensen sind für die Anwohner erdrückend und ein Modellversuch wird sicher schlüssige Zahlen liefern, wie sich Temporeduzierungen auf Lärm- und Abgasbelastungen auswirken können“, so André Bock weiter. Bürgermeister André Wiese wandte sich schon vor Jahren immer wieder an das Ministerium in Hannover, um eine Temporeduzierung in den Ortsteilen durchzusetzen. Leider scheiterte dies immer an den rechtlichen Gegebenheiten bzw. der Rechtslage. „So verlautete es immer aus dem Verkehrsministerium“, so André Bock. Ein Modellversuch bietet nun aber eine entsprechende Grundlage, um zumindest streckenbezogen und für einen Versuchszeitraum von 3 Jahren Tempo 30 anzuordnen. „Ein guter Weg also, um hoffentlich möglichst bald, bis zur Baureife einer Ortsumfahrung, Lärm- und Abgasreduzierungen in Luhdorf und Pattensen zu erreichen“, sagt André Bock.

André Bock hatte sich bereits im Dezember 2016 in einem persönlichen Gespräch mit dem damaligen Verkehrsminister Olaf Lies für eine Winsener Beteiligung am Modellprojekt stark gemacht und noch einmal auf die besonderen Belastungen in den Ortsteilen hingewiesen. Damals fehlten aber noch die weiteren Grundlagen für den Projektstart. „Nun ist alles auf dem Weg und ich werde mich weiterhin intensiv für eine Beteiligung von Winsen am Modelprojekt einsetzen“, so André Bock abschließend.
Hintergrund:
Die Stadt Winsen hatte sich mit einem starken Ratsbeschluss (bereits aus Februar 2017) im Rücken Anfang 2018 auf das Modellprojekt „Tempo-30 auf Hauptverkehrsstraßen“ beim Land Niedersachsen beworben. Kern des Modellprojektes ist die Möglichkeit, an innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen (ein-schließlich Bundes- und Landesstraßen), abweichend von der Regelgeschwindigkeit, Tempo 30 anzuordnen. Begleitend zu dem Modellprojekt wurde ein „Runder Tisch“ eingerichtet, der wissenschaftliche Expertise einholt, die Ergebnisse auswertet und weitere Handlungsschritte entwickelt.
Im Projekt sollen die Veränderungen von einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 30 km/h an innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen (einschließlich Bundes- und Landesstraßen) im Gegensatz zur Regelgeschwindigkeit von 50 km/h untersucht werden. Es sind dabei insbesondere die Auswirkungen und Veränderungen von Tempo 30 gegenüber bisher Tempo 50 in den Bereichen Luft, Lärm, Verkehrssicherheit und verkehrliche Belange zu untersuchen. Daneben sollen auch die Akzeptanz der Geschwindigkeitsreduzierung, Auswirkungen auf den Fuß- und Radverkehr und etwaige Verlagerungseffekte untersucht werden.
Eine flächendeckende Anordnung von Tempo 30 und die generelle Absenkung der innerörtlichen Richtgeschwindigkeit stehen nicht im Fokus.
Die Einbindung eines Runden Tisches gewährleistet ein transparentes, faires und ergebnisoffenes Verfahren.
Für das Modellprojekt Tempo 30 auf innerörtlichen Hauptverkehrsstraßen sollen in Niedersachsen Streckenabschnitte in verschiedenen Kommunen ausgewählt werden, die unterschiedliche typische verkehrliche und städtebauliche Problemlagen umfassen und die die besondere räumliche Struktur und Vielfalt in Niedersachsen berücksichtigen.
Die abschließende Auswahl erfolgt im zweiten Schritt durch ein Gutachterbüro. Dieses wählt aus der Vorauswahl die konkreten zu untersuchenden Strecken aus.