Verhindert der novellierte Kutschenerlass das Bestehen traditioneller Kutschbetriebe?

31. Juli 2017

Winsen / Luhe. In der Heideregion ist Tourismus ein wichtiger Wirtschaftsfaktor der Region. Eine solide gewachsene Struktur an Übernachtungsmöglichkeiten im Landkreis Harburg, Kulturangeboten, Naturschutzgebiete, Führungen und touristische Freizeitangebote in der Heide beeinflussen den Tourismus vor Ort. Seit über 100 Jahren prägen Kutschen und Kutschbetriebe in der Lüneburger Heide das Image der Naturerlebnisse in der Heideblüte und im Naturpark. Die Kutschfahrten tragen dazu bei, dass Natur erlebbar wird und stärken damit den Tourismus in unserer Region. Laut einer aktuellen Stellungnahme der Gemeinde Undeloh sind derzeit 51 Kutschbetriebe als „Qualitätskutscher“ registriert. Darüber hinaus gibt es eine weitere unbekannte Anzahl an Kutschbetrieben, die entsprechend der bisherigen Erlasslage aus 2009 ihre Dienstleistung in der Region anbieten.

Kutschbetriebe aus unserer Region berichten in verschiedenen Gesprächen, dass die rot-grüne Landesregierung eine Novellierung des „Runderlass zur Gewerbsmäßigen Unterhaltung eines Fahrbetriebes mit Zugtieren“ von 2009 plant. Der Winsener CDU-Landtagsabgeordnete André Bock stellt nun gemeinsam mit seinen Fraktionskollegen eine „Kleine Anfrage“ an die rot-grüne Landesregierung in der die Abgeordneten fragen, welchen Anlass die Landesregierung sieht, den sog. Kutschenerlass neu zu formulieren und zu verschärfen.

„Wir wollen beispielsweise von der Landregierung wissen, ob es nach dem geltenden Kutschenerlass Beanstandungen der Kutscher oder Touristen gegeben hat oder wie hoch die Unfallzahlen mit beteiligten Pferdekutschen sind“, so André Bock.

Aus Sicht der Landtagsabgeordneten ist noch nicht hinreichend erklärt, warum geltende und gut funktionierende Rechtslage nun auf einmal vom Ministerium geändert werden soll. „Die politischen Motive hinter dieser geplanten Kutscherlass-Novellierung der rot-grünen Landesregierung werden wir kritisch hinterfragen“, so Bock weiter.

Mit der geplanten Novellierung des Runderlasses besteht die Gefahr, dass viele Kutschbetriebe in der Heideregion den Anforderungen nicht mehr gerecht werden können. Es ist fraglich, ob sich der Kutschbetrieb dann noch wirtschaftlich darstellen lässt und die Betriebe im schlimmsten Fall den Kutschbetrieb einstellen müssen. „Dieser Gefahr für unsere Region und Heidelandschaften, so der CDU-Landtagsabgeordnete André Bock, sollten wir gut beobachten und reagieren, damit unsere Region nicht an Attraktivität  verliert und der touristische Wirtschaftszweig nicht geschwächt wird“.

„Ich werde mich dafür einsetzen, dass in unserer Region die Kutschbetriebe ohne erschwerte Auflagen und fragwürdige Erlassverschärfungen weiterhin gute Arbeit machen können und den Naturtourismus in der Heide bereichern“, so der CDU-Landtagsabgeordnete abschließend.